Rentner, die eine Finanzierung benötigen, haben es alles andere als leicht bei der Beantragung eines Kredites. Denn Banken sind stets um die Rückzahlung ihres geliehenen Geldes besorgt, was ja im Grunde auch verständlich ist. Dass aber vielerorts Kredite abgelehnt werden, weil auf ein zu frühes Ableben des Kreditnehmers spekuliert wird, ist eine Tatsache, die vor allem dann auf Verständnislosigkeit trifft, wenn eigentlich genügend Sicherheiten vorhanden sind. Eine Finanzierung für Rentner ist daher oft nicht ohne die Hilfe Dritter möglich.

Das ungeklärte Verhältnis zwischen Rentner und Bank

Banken legen immer größten Wert auf Sicherheiten, wenn ein Kredit vergeben werden soll. Ein ausreichendes Einkommen und die einwandfreie Schufaauskunft gehören bei einer Bonitätsprüfung stets zu den Aspekten, denen die höchste Priorität zukommt. Bei einer Finanzierung für Rentner spielt aber noch ein ganz anderer Faktor eine nicht zu unterschätzende Rolle, nämlich das Alter. Die Regel, die diesbezüglich gilt, ist einfach: Je älter der Antragsteller, desto schwerer ist es, an einen Kredit zu kommen.

Dabei spielen die Sicherheiten oftmals sogar eine untergeordnete Rolle. Denn die Finanzierung für Rentner kann selbst dann abgelehnt werden, wenn dieser über ein hohes, regelmäßiges und dementsprechend sicheres Einkommen (die Rente) verfügt. Manche Banken regeln dies, indem sie den Kreditvertrag an den Abschluss einer Restschuldversicherung knüpfen. Diese übernimmt dann die vollständige Tilgung des Kredites, wenn der Kreditnehmer noch während der Laufzeit verstirbt.

Eine Restschuldversicherung ist vom Prinzip her nichts anderes als eine Risikolebensversicherung mit fallenden Beiträgen. Diese werden nämlich kontinuierlich an die noch verbleibende Restschuld angepasst. So weit, so praktisch. Aber die zu zahlenden Beiträge stellen unter Umständen erhebliche Mehrkosten dar, welche die Finanzierung für Rentner unverhältnismäßig teuer werden lassen können. Da ist es mehr als verständlich, wenn dem Antragsteller die Lust vergeht, einen Kredit zu beantragen.

Darlehen für Rentner mit der Hilfe Dritter

Viele Antragsteller in den besten Jahren behelfen sich damit, den Kredit gar nicht erst selbst zu beantragen, sondern jüngere Familienmitglieder einzuspannen. Oft nehmen dann Töchter oder Söhne das Darlehen auf. Auch eine Art Generationenvertrag, aber es gibt noch offiziellere Möglichkeiten.

Wenn nämlich beispielsweise ein naher Verwandter sich dazu bereit erklärt, als Bürge in den Vertrag mit aufgenommen zu werden, reicht das vielen Banken bereits aus, um die Finanzierung für Rentner zu gewähren. Bürgen springen immer dann ein, wenn der eigentliche Antragsteller den Kreditverpflichtungen nicht oder nur teilweise nachkommen kann. Ab diesem Punkt wird der Bürge in die Pflicht genommen, was konkret bedeutet, dass er selbstschuldnerisch für die Rückzahlung des Darlehens haftet.

Ähnliches gilt für den Mitantragsteller, der jedoch von Anfang an auf diesem Wege für das Darlehen haftet. Von beiden wird verlangt, dass sie ihrerseits entsprechende Sicherheiten mitbringen. Bei einer Finanzierung für Rentner liegt besonderes Augenmerk auf dem regelmäßigen Einkommen, das möglichst aus nichtselbständiger Arbeit erzeugt werden sollte. Auch eine Schufaabfrage wird durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Bürge oder Mitantragsteller seinen Verpflichtungen auch nachkommen kann.

Es gibt jedoch mittlerweile auch schon einige Banken, die an dieser Stelle reagiert haben und auch einer Finanzierung für Rentner nicht mehr allzu skeptisch gegenüberstehen. Es ist nicht zuletzt dem stets steigenden Durchschnittsalter hierzulande zu verdanken, dass bei manchen Instituten ein Umdenken eingesetzt hat. Solche Kreditangebote speziell zur Finanzierung für Rentner sind zwar am Markt noch längst nicht allgegenwärtig, aber auch keine schwer zu findende Ausnahme mehr. Rentner sollten also durchaus auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, abseits der eigenen Hausbank nach einem Darlehen zu suchen, um keine Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.