Es kann mehrere Gründe geben, weswegen sich Kreditnehmer dazu entscheiden, einen Kredit mit Kredit ablösen zu lassen. Meist sind es jedoch die günstigeren Konditionen, die andere Angebote am Markt aufweisen. Ob sich die Umschuldung auf einen anderen Kredit lohnt, ist jedoch nicht immer eindeutig. Ein niedrigerer Zinssatz ist für die Entscheidung nämlich nicht alleine ausschlaggebend.

Kredit mit Kredit ablösen: Wichtige Faktoren

Bevor es daran geht, einen Kredit mit Kredit ablösen zu lassen, sollten die Konditionen genau unter die Lupe genommen werden. Das wichtigste Vergleichsmerkmal ist sicherlich der Zinssatz, wenn auch nicht das einzige. Verglichen werden sollte immer der effektive Zinssatz, da nur dieser Aufschluss über die Gesamtkosten des Kredites geben kann. Hier sind weitere kostenrelevante Faktoren wie Abgelder (Disagio), Bearbeitungsgebühren sowie Laufzeit und Ratenhöhe mit einkalkuliert. Die Bank sollte auf jeden Fall davon in Kenntnis gesetzt werden, dass das beantragte Darlehen dazu dienen soll, einen Kredit mit Kredit ablösen zu lassen.

Damit allein ist es jedoch noch nicht getan. Nun muss der bereits laufende Kredit noch einmal genauer betrachtet werden. Banken lassen es sich in der Regel etwas kosten, wenn das Darlehen vorzeitig beglichen wird. Hier wird auch von einer sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung gesprochen, denn die von den Banken kalkulierten Zinseinnahmen schmälern sich bei einer verfrühten Rückzahlung. Diese Entschädigungsgebühren müssen in die Rechnung mit einfließen um herausfinden zu können, ob sich ein Wechsel des Kreditangebotes lohnt.

Weitere Vorteile einer Umschuldung

Neben der Zinsersparnis kann die Umschuldung aber auch ganz praktische Gründe haben, einen bestehenden Kredit mit Kredit ablösen zu lassen. Laufen nämlich parallel zueinander gleich mehrere Kredite, so lassen sich diese auch zu einem einzigen zusammenfassen. Das spart Arbeit und erleichtert die eigene Budgetplanung erheblich. Aber auch hier gilt wieder, vorab genau zu vergleichen, welche Gebühren insgesamt für den Wechsel fällig werden. Hier spielt auch die Restlaufzeit eine Rolle, denn je kürzer diese ausfällt desto weniger kommt eine Umschuldung in Betracht.

Den Kredit mit Kredit ablösen zu lassen, kann aber auch den Vorteil niedrigerer Raten haben. Denn durch die Neuaufnahme eines Darlehens, in dem alle bisherigen Kredite zusammengefasst werden, bringt auch die Möglichkeiten längerer Laufzeiten mit sich. Dadurch ergeben sich niedrigere Raten und zugleich eine geringere Belastung des eigenen Budgets. Niedrigere Raten und mehr Übersicht – so sollte eine Umschuldung idealerweise ausgehen.

Vor allem bei Konsum- und Dispokrediten lassen sich oftmals hohe Zinsersparnisse einfahren. Bei Dispokrediten fällt zudem die Vorfälligkeitsentschädigung komplett weg, denn hier ist es dem Kunden freigestellt, in welchen Zeitabständen er den Kredit zurückzahlt und mit welchen Beträgen. Der Nachteil des Dispos sind die damit verbundenen hohen Zinssätze. Wurde erst die Kreditlinie überschritten und das Girokonto damit überzogen, kann die Umschuldung über einen normalen Ratenkredit hier sogar dringend geboten sein, um Zinssätzen jenseits der 20 %-Marke aus dem Weg zu gehen, wie sie bei manchen Kreditinstituten durchaus üblich sind.